Hyperthermie

Fieber und Ganzkörperhyperthermie

Bereits in der Antike kannten die Philosophen und Ärzte wie Parmenides und Hippokrates die Heilkraft des Fiebers für die Gesundheit des Körpers.

„Das Fieber ist ein Heilstreben des Organismus gegen die Krankheit, es reinigt den Körper wie ein Feuer“
Hippokrates (460-um 370 v. Chr.)

Diese Erkenntnis ist auf die Beobachtung des ganzen Menschen zurückzuführen, denn Fieber ist eine altbewährte Heilmethode der Natur.

Auch in der modernen Medizin erfährt die Fiebertherapie wieder eine Renaissance. Heute unterscheiden wir eine aktive Fiebertherapie und eine passive Überwärmung des ganzen Körpers (Ganzkörperhyperthermie) durch wassergefilterte Infrarotbestrahlung oder einzelner Körperteile (lokoregionale Hyperthermie) durch elektromagnetische Felder.

Aktive Fiebertherapie:
Zur Fiebererzeugung werden z.B. Mistel- oder Bakteriensubstanzen verwendet. Diese Therapie ist gut steuerbar und erzeugt ein Fieber bis ca. 40 Grad Celsius über einige Stunden je nach Menge des zugeführten Wirkstoffes.

Je nach Temperaturhöhe unterscheiden wir bei der passiven Hyperthermie eine milde, eine moderate – fieberähnliche Hyperthermie – und eine extreme Ganzkörperhyperthermie.

Milde Hyperthermie:
Kerntemperaturerhöhung bis ca. 38 Grad Celsius.
Bewährte Methode zur Behandlung von degenerativen und auch psychischen Erkrankungen.

Moderate, fieberähnliche Hyperthermie
Kerntemperaturerhöhung auf ca. 38,5-40,5 Grad Celsius
Chronische Entzündungen sind auf eine lokale Fehlregulation des Immunsystems zurückzuführen. Die Medikamente wie Kortison können in der Regel nur die Symptome dämpfen. Dagegen kann die Hyperthermie durch einen aktivierenden Stoß in das fehlregulierte System ursächlich wirken.
Bei Krebserkrankungen kann sie die Wirkung der tumorzerstörenden Chemo- und Strahlentherapie verstärken und die Abwehrlage des Körpers verbessern. Dieses kann entscheidend sein, damit verbliebene Krebszellen nicht erneut Tumore entwickeln. Sie kann auch bei metastasierten Erkrankungen eingesetzt werden, bei denen Standardtherapien nicht mehr oder nur ungenügend ansprechen. Besondere Varianten der fieberähnlichen Hyperthermie sind die Langzeithyperthermie (ca 8-10 Stunden) oder die Metronomische Thermochemotherapie in Verbindung mit Langzeithyperthermie.

Wussten Sie, dass

  • die Ganzkörperhyperthermie in der Behandlung chronischer Infektionen und Entzündungen als Standardtherapie galt – bis Antibiotika und Kortikoide entwickelt wurden.
  • Bei auffällig vielen unerwarteten Spontanheilungen des Krebses ein Zusammenhang mit einer hochfieberhaften Infektion vermutet wird.
  • Überdurchschnittlich viele Krebskranke seit vielen Jahren keinen hochfieberhaften Infekt hatten.
  • Neueste Ergebnisse amerikanischer Grundlagenforschung darauf hindeuten, dass die fieberähnliche Ganzkörperhyperthermie dem Immunsystem entscheidend helfen kann, die Krebszellen besser zu erkennen (Demaskierung).

Moderne Ganzkörperhyperthermiegeräte nutzen eine wassergefilterte kurzwellige Infrarotstrahlung zur intensiven Tiefenerwärmung des Organismus von milder Erwärmung bis hohem Fieber. Sie lassen sich sehr effektiv mit anderen physikalischen und medikamentösen Therapiemaßnahmen kombinieren. Sie bieten von Gesundheitsvorsorge bis zur unterstützenden Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen ein breites Indikationsspektrum.

„Gebt mir die Macht, Fieber zu erzeugen, und ich heile euch alle Krankheiten“
Parmenides (ca. 540-480 v. Chr.)